Ein Orchester-Kollektiv zwischen Klassik und Improvisation
Das Stegreif Orchester präsentiert im zehnten Jahr seines Bestehens in zehn Konzerten ein Best-Of seiner Arbeit in Berlin an unterschiedlichsten Spielstätten. Verortet zwischen klassischem Konzert und freier Improvisation spielt das Kollektiv Konzerte jenseits gewohnter Orchesterklänge.
Ohne Dirigent, Noten und Korsett
Seit zehn Jahren widmen sich die gut 30 Musiker*innen des Stegreif Orchesters der Entwicklung von Musikprogrammen, die das übliche Orchester-Setting sprengen. Sie spielen klassische Werke von Beethoven bis Bartók und nehmen sich die Freiheit, die Werke der bekannten Komponist*innen mit Rhythmen aus Jazz, Swing und Salsa neu zu formen. Dabei bewegt sich das Ensemble auf einer lustvollen Gratwanderung zwischen Ehrung des Originals und Freude an der Veränderung. Die Musiker*innen spielen die Werke auswendig und bewegen sich dabei frei im Raum. Sie suchen den Kontakt untereinander – nehmen aber auch Kontakt zum Publikum auf.
Mit Utopie, Groove und Ensemblegeist
In den 10 Konzerten, die das Stegreif Orchester 2025 in Berlin präsentiert, stehen Werke von Beethoven, Händel und Bruckner im Zentrum, aber auch ein Abend mit einem Mix aus Solowerken und ein komplett improvisiertes Konzert zum Jahresabschluss. Gemeinsam ist allen Konzerten eine Mischung bekannter werktreuer Klänge, die sich dann in Rekompositionen auf ungewohnte Weise entwickeln, die klassischen Pfade hinter sich lassen und das Publikum im neuen Groove mitreißen.
Entstanden ist das Stegreif Orchester auf Initiative des Hornisten Juri de Marco, der mit seiner Erfahrung in Berufsorchestern unzufrieden war, nicht nur Ensemblegeist und Mitspracherechte vermisste, sondern auch die Freiheit, mehr zu tun, als der Interpretation der Dirigent*innen und den Vorgaben der Komposition zu folgen. Gemeinsam mit anderen Musiker*innen entwickelte er das Stegreif Orchester als Kollektiv, das sich seither zur Aufgabe macht, klassische Orchesterwerke ebenso gemeinsam wie freudvoll zu sprengen und zum grooven zu bringen. Vor zehn Jahren erschien dieses Vorhaben nahezu utopisch, mittlerweile ist das Orchester längst auf den eigenen Improvisationsraum spezialisiert und im Festivalbetrieb angekommen und spielt Land auf Land ab Stücke aus dem eigenen Repertoire.
Das Best-Of für 2025 für Berlin
29./30. März, 20 Uhr FreeEroica
Theater im Delphi Berlin Premiere
Musikalische Leitung: Sebastian Caspar
Rekomposition, Arrangement: Mike Conrad, Alistair Duncan
Szenografie: David Fernandéz, Franziska Ritter
5./6. Juni, 20 Uhr Explore_händel
unterm Sternenhimmel des Planetariums Berlin
Rekomposition, Arrangement & musikalische Leitung: Alistair Duncan
Regie, Szenographie: Gineke Pranger
5./6. Juli, 20 Uhr Freesolo
Kühlhaus Berlin
Komposition: Noam Sivan, Alistair Duncan
Musikalische Leitung: Lorenz Blaumer
Regie: Tristan Braun
4./5. Oktober, 20 Uhr Freebruckner
Konzerthaus Berlin
Komposition: Alistair Duncan
Musikalische Leitung: Valerie Leopold
Szenografie: Franziska Ritter
30-/31. Dezember Feel:free
Radialsystem Premiere
Spielorte 2025:
Theater im Delphi Gustav-Adolf Str. 2 · 13086 Berlin
Planetarium Berlin Prenzlauer Allee 80 · 10405 Berlin
Kühlhaus Berlin Luckenwalder Str. 3 · 10963 Berlin
Konzerthaus Berlin Gendarmenmarkt · 10117 Berlin
Radialsystem Holzmarktstr. 33 · 10243 Berlin
Tickets unter:
Mehr Informationen unter: https://stegreif.org/
Die Konzertreihe zum 10-jährigen Jubiläum des Stegreif Orchesters wird gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds.