wohnwut Jugendkampagne

WEM GEHÖRT DIE STADT? _MG_8629_80_k

Jugendliche und junge Erwachsene stellen Berliner Stadtentwicklung auf den Prüfstand
Jugendkampagne: Peer-to-Peer-Umfrage, Planungskonferenz und „Junipark“ 2014

PK am 24. März 2014, 9-10 Uhr – beim Paritäter Berlin (Brandenburgische Straße 80 – 10713 Berlin)

Die Schlesische27 widmet sich mit der Jugendkampagne wohnwut dem Thema „wohnen in Berlin“. Dazu wurden in einer Peer-to-Peer Umfrage zunächst 350 Jugendliche aus allen Bezirken interviewt. Bis zum Sommer entsteht nun auf Basis dieses Materials eine künstlerische wie jugendpolitische `Aktionsbaustelle´ auf einer Neuköllner Freifläche, auf der junge Berliner ihrer Sicht auf die Stadt Ausdruck verleihen.

„Wenn wir keinen Bock mehr haben, könnte man vielleicht mal als Riesenaktion starten, dass einfach die ganze Jugend aus Berlin verschwindet. Dann sieht man mal, wie Berlin ohne Jugend aussieht.“ sagte eine junge Berlinerin im Rahmen der Peer-to-Peer-Umfrage, die am 24. März 2014 präsentiert wird. Die 68-seitige Dokumentation zeigt ein vielschichtiges Meinungsbild, wie Berliner zwischen 14 und 29 Jahren ihre Stadt wahrnehmen, wie sie wohnungspolitische Entwicklungen bewerten und welche Forderungen und Wünsche sie an die Berliner Politik haben. Dabei ermöglichen die Interviewten Einblicke in ihre aktuelle Wohn- und Lebenssituation und zeichnen Visionen für ein lebenswertes Berlin. Zusätzlich wird online eine 200-seitige Materialsammlung zur Verfügung gestellt.

Die unterschiedlichen Statements aus der Umfrage bieten eine authentische Grundlage für zahlreiche Aktionen und Projekte, die Jugendliche in den kommenden Monaten gemeinsam mit 15 bekannten Künstlern für das Jugendkunstcamp „Junipark“ entwickeln. Mittels Theater, Tanz und Performances, Songs und architektonischen Experimenten werden auf einer Neuköllner Freifläche vielfältige Ansätze für Stadtutopien vorgestellt. Das Aktions- und Kulturprogramm wird von den Dramaturginnen Anne Paffenholz und Julia Schreiner kuratiert. „Junipark“ öffnet seine Pforten am 3. Juni 2014 anlässlich des Deutschen Kinder- und Jugendhilfetags (3.-5. Juni 2014) und endet im Rahmen des Kunstfestivals „48-Stunden Neukölln“ am 29. Juni 2014.

Die Leiterin des Jugendkulturhauses und Initiatorin der wohnwut-Kampagne, Barbara Meyer, stellt die Kampagne in einen größeren Kontext und unterstreicht so ihre Aktualität: „Der Anfang März veröffentlichte Berliner Sozialstrukturatlas bringt es auf den Punkt: Über 29% der 18-25-jährigen Berliner leben in Armut. In den letzten Jahren hat sich die Chance auf einen motivierenden Start ins Erwachsenenleben prekär verkleinert. Viele junge Berliner, die nicht mit der Unterstützung ihrer Eltern rechnen können, bleiben entmutigt auf der Strecke.“

Den Auftakt zur Gestaltung von „Junipark“ bildet eine Planungskonferenz am 22. und 23. März in der Schlesischen27, zu der alle jungen Stadtutopisten herzlich eingeladen sind.

Anmeldung unter: wohnwut@schlesische27.de

Barbara Meyer, Initiatorin | Anne Paffenholz und Julia Schreiner, Kuratorinnen

Gestaltung des Freigeländes Andrea Hofmann und Christof Mayer von raumlaborberlin

Der 2 ½-minütige wohnwut-Trailer https://soundcloud.com/wohnwut/wohnwut-trailer

Die 30-minütige Hör-Dokumentation https://soundcloud.com/wohnwut/sounddokumentation-komplett

Die wohnwut Peer-to-Peer-Umfrage wurde von der Stiftung Parität Berlin finanziert. Der JUNIPARK kann dank der Förderung durch die Stiftung Deutsche Jugendmarke e.V. realisiert werden.