Das Theater o.N. engagiert sich mit kleinen künstlerischen Kollektiven für kulturelle Teilhabe
Die theaterpädagogische Arbeit des Theater o.N. richtet sich seit 2010 an junge Teilnehmer*innen aus wenig privilegierten Familien, deren Engagement und Motivation weder durch Eltern noch durch ihr Umfeld unterstützt wird. In Kooperation mit zwei (Förder-)schulen finden sich in „zusammen:spielen“ pro Jahr Jugendliche zwischen 11 und 15 Jahren zusammen, um sich auf, hinter, vor und neben der Bühne auszuprobieren. Unterstützt von einer pädagogischen Begleitung arbeiten im zweiten Durchgang des Projektes wieder vier Künstler*innen in vier kleinen Kollektiven an ihrer eigenen Performance, die zum Abschluss des Schuljahres im frühen Sommer sowohl im Wohnumfeld der Beteiligten, als auch auf öffentlichen Bühnen zur Aufführung gebracht wird.
„Meine Meinung will eh keiner hören…“
Die theaterpädagogische Arbeit bietet Jugendlichen und Kindern die Möglichkeit, eine eigene Stimme zu finden, sie zu erheben, sich einzumischen und auszuprobieren. Basis dafür ist gegenseitiges Vertrauen. Um dies zu ermöglichen, arbeitet das Theater o.N., anders als die meisten theaterpädagogischen Projekte, für „zusammen:spielen“ mit besonders kleinen Gruppen. Es entsteht ein Experimentier- und Lernraum, der jungen Menschen mit erhöhtem Betreuungsbedarf entschleunigtes, künstlerisches Arbeiten ermöglicht. Ziel ist es, in kleinen künstlerischen Kollektiven gemeinsam mit den jungen Teilnehmer*innen ans Werk zu gehen, anstatt (ausschließlich) anzuleiten. Es entstehen vier Kurzinszenierungen à etwa 15 Minuten, die aus den Lebenswelten der Teilnehmer*innen schöpfen und in denen Jugendliche und Künstler*innen zusammen agieren.
In diesem Projekt sucht das Theater o.N. erneut nach Möglichkeiten der kulturellen Teilhabe für Jugendliche und Kinder, die kein anregendes Umfeld haben, das ihnen ermöglicht, sich selbst zu entfalten. Gleichzeitig erforscht das Theater, ob und wie Momente auf Augenhöhe im Probenprozess entstehen können, wenn Künstler*innen und jugendliche Spieler*innen gemeinsam performen und sich dadurch, anders als gewohnt, aufeinander beziehen müssen.
Projektbeginn im zweiten Jahr Oktober 2021
Premieren Mai / Juni 2022
Mit: Michaela Millar, Saskia Neuthe, Hanna Herbel, Pauri Röwert Pädagogische Begleitung: Larissa Luy, Adelheid Wieser, Georg Dirlack, Susanne Dill Projektleitung: Cindy Ehrlichmann | Produktionsleitung: Kata Kovács
Albatros-Schule-Berlin (Oberschöneweide) | Sonderpädagogisches Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt “Geistige Entwicklung”
Willy Brandt Schule (Wedding) | Integrierte Sekundarschule (ISS)
Ein zweijähriges Projekt des Theater o.N. in Kooperation mit der Albatros-Schule Berlin und der Willy Brandt Schule. Gefördert durch Aktion Mensch und die Stiftung Berliner Sparkasse.