Eine Inszenierung von Malte Schlösser & Team
Der Regisseur, Philosoph und systemische Traumatherapeut Malte Schlösser untersucht in „Wer nicht gegen sich selbst denkt, …“ mit seinem Team die Funktionsweise neoliberaler und psychologischer Abwehrmechanismen, die unsere Gesellschaft daran hindern, miteinander in Kontakt zu treten.
Wo ist die Sprache, die es uns ermöglicht,
die eigene Gewalt besprechbar zu machen?
In der Inszenierung von Malte Schlösser ringen die drei Spieler*innen darum, die unaufhaltsame Reproduktion der eigenen kommunikativen Gewalt zur Sprache zu bringen, ohne in Schuld und Scham zu versinken oder sich in Abwesenheit zu verstecken und die Mittäterschaft von sich fern zu halten. Sie suchen nach Wegen bewusst mit ihren Traumata umzugehen, ohne sich im Kleinklein einzelner, individueller Verfehlungen zu verlieren, die das große Ganze nicht abbilden.
Der Wortakrobat Malte Schlösser legt in seinen gesellschaftskritischen Theatertexten Wert darauf, die Komplexität der Zusammenhänge und Ambivalenzen zu erfassen und sich nicht mit einfachen Antworten zufrieden zu geben. Er stellt gefundene Erkenntnisse immer wieder in Frage, widerspricht sich selbst und sucht nach den Verbindungen zwischen gesellschaftlichen Funktionsweisen und dem eigenen individuellen Nervensystem.
Was meint Kritikfähigkeit eigentlich? Wie geht das?
Über die Eindimensionalität der Konzepte, die ihm in der Schule zur Welterfassung präsentiert wurden langweilte sich Malte Schlösser, so dass er nach dem Abi ein Philosophie Studium abschloss, das es ihm erlaubte, Themen in all ihrer Komplexität zu Ende zu denken, bevor er durch Schlingensief und Castorf an die Berliner Volksbühne kam, um dort als Regieassistent erste Theatererfahrung zu sammeln. Seit 2007 entwickelt der in Psychotherapie ausgebildete Theaterautor und Regisseur mit seinem Team eine eigene Theatersprache, die Bild und Tonspur getrennt voneinander denkt, komplexen Textflächen inszenierte Räume und Körper zur Seite stellt und die Strukturen und Verbindungen von Psyche und Machtkritik nachdenklich, präzise und in ihrer Unergründlichkeit auch humorvoll auf die Bühne bringt.
Ich fühle nicht, dass du mich fühlst.
Darunter leide ich doch die ganze Zeit!
Von und mit Hauke Heumann, Emma Rönnebeck, Valentin Richter Im Film Malte Schlösser, Rainald Grebe, Meike Droste, Anne Ratte-Polle Konzeption/Regie/Text Malte Schlösser Co-Regie/Textdramaturgie Marie Jordan Musik Michelangelo Contini Licht/Bühne Bruno Pocheron / Yi-Ju Chou Kostüm Maria Magdalena Emmerig Videokünstler Nicolas Gebbe Dramaturgie Sophie Lembcke Regie- & Dramaturgieassistenz/Soufflage Jewgenija Conradi Produktionsleitung Aurora Kellermann Technische Produktionsleitung Chris Wohlrab Produktionsassistenz Ludwig, Freya Adorf Outside-Eye Anna Krauß Maske Lilith Franz Öffentlichkeitsarbeit Nora Gores Fotos Alexander Huber Grafik KruseundMüller Videodokumentation Christopher Hewitt
Premiere: 20. Januar 2026, 20 Uhr
Weitere Termine 22.-25. Januar 2026, 20 Uhr
Ort TD Berlin, Klosterstraße
Tickets & Infos www.td.berlin , https://www.malteschloesser.de/
Eine Produktion von Malte Schlösser in Koproduktion mit dem TD Berlin in Kooperation mit dem TATWERK Performative Forschung, gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds. Mit freundlicher Unterstützung durch das Theaterhaus Mitte und Dank an Marcus Steinweg.
