Wegen Krankheit verschoben auf 2024
Die Regisseurin und Raumkünstlerin Penelope Wehrli sucht in den Anatomorphosen mit ihrem Ensemble nach einer erweiterten Wahrnehmung, die sich (im besten Falle) auf das Publikum überträgt.
Der Mensch muss sich ändern, um überleben zu können
In der performativen Installation nährt sich der Tanz von Julek Kreutzer und Mariana Romagnani aus fantastischen Geschichten von anderen Wesensarten ebenso wie aus digital gefilterten Echtzeit-Klängen der städtischen Umgebung. Körpersensoren greifen die Bewegungen der Tänzerinnen auf und übertragen sie auf ein Wasserspiel im Garten, das auf den Tanz mit eigenen Bewegungen reagiert.
Die interdisziplinäre Arbeit ist ein fiktives anatomisches Experiment, das den gar nicht mehr so menschlichen Körper der Tänzerinnen anders mit der Umgebung vernetzt, in sie hineinwirken lässt und aus ihr schöpft. Es entstehen Auffächerungen, Zerstäubungen und Fokusverschiebungen, die einem Prozess des Anderswerdens folgen sowie synästhetische Kopplungen zwischen Bewegung, Klang und Raum.
Eine Erweiterung des Spielraums menschlicher Möglichkeiten
Penelope Wehrli arbeitet auf der Schnittfläche von Raum, Performance, Theater und Medienkunst. Nach Performance- und Filmexperimenten in den 80er Jahren in New York folgten Raum- und Kostümentwürfe für das Theater (u.a. Choreografisches Theater, Johann Kresnik 90-98). Seither entwickelt sie Serien freier Arbeiten in hybriden Formaten. Ihre begehbaren medialen Räume bezeichnet sie als Raumpartituren. Das „Auto-Choreografische“ ist ein wiederkehrendes Prinzip, Personen und Raumelemente setzt sie zueinander in Beziehung. In den Anatomorphosen verwebt sie das künstlerische Wissen mehrerer Protagonist*innen zu einem Gesamtkunstwerk. Ihre vielsprachige Lichtinstallation 15 Buchstaben – 207 Wörter ist nachts bis 2025 an der Fassade des Gebrüder Grimm Hauses in Moabit zu sehen.
Sam Auinger (1956) ist ein österreichischer Klangdenker, Komponist und Klangkünstler. Im Zentrum seiner künstlerischen Forschung steht die Vertiefung des Verständnisses für akustische/ auditive Qualitäten in urbanen Lebenswelten. www.samauinger.de/
Die in Kolumbien geborene Choreografin und Tänzerin Lina Gómez studierte Tanz und Theater in Sao Paulo/Brasilien. Ihren Master in Choreografie erhielt sie am Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz Berlin, wo sie heute lebt. www.linapgomez.com
Anatomorphosen ist der erste Teil einer Trilogie von Penelope Wehrli, deren zweiter Teil, Raumverschiebungen am 16. November im Allgemeinen Konsumverein in Braunschweig eröffnet wird.
Konzept, Geschichten, Raum, Regie Penelope Wehrli Choreografie Lina Gómez Tanz Julek Kreutzer, Mariana Romagnani Kostüm Zana Bosnjak, Echtzeit Raumklang Komposition Sam Auinger Apparate, Sensorik Joa Glasstetter Produktionsleitung Anna Bergel, Miko Günther
Premiere 6. September 2023, 19.30 Uhr
Aufführungen 8., 9., 10. September 2023, 19.30 Uhr
Ort Dock 11 Eden***** – Breite Str. 43, 13187 Berlin
Tickets 15 Euro, erm. 10 Euro
Informationen https://www.aether1.org/ https://dock11-berlin.de/
Eine Produktion von peninsula.ink, gefördert durch den Fonds Darstellende Künste und die S + F Stoppani Stiftung. Medienpartnerin ist taz. die tageszeitung