Geteilte Echos

Eine performative Installation über geologische Zeit, alternde Berge und die Risse im Leben

Die Choreografin Miriam Jakob bewegt sich in der performativen Installation „Geteilte Echos“ in vielschichtigen Beziehungen mit einem alpinen Geröllhang auf der Bühne und spürt dem gefühlten Stillstand eines Berges vor seinem Zusammenbruch nach.

 klopfen, grollen, hämmern, vibrieren, oszillieren, jodeln

In einer ebenso poetisch wie laborhaften geologischen Ausgrabungsstätte erforscht Miriam Jakob die Parallelen eines alternden Berges zu sich selbst. In der Bühnenlandschaft spielen unterschiedliche Ebenen der Darstellung ineinander und schichten durch geomorphologische Gerätschaften, 3-D Modelle von Berg und Körper, Bewegung, Stimme und Soundscapes das Eigenleben des Berges auf. Aus Geröllhaufen hohler Steinattrappen, menschlichen wie felsigen Schwächezonen, Drahtgeflecht und digitalen Punktwolken entstehen brüchige Erfahrungen einer Bergwelt im ständigen Wandel. Weit jenseits idealisierten Bergwelten setzt Miriam Jakob sich und ihr Publikum den seismographisch darstellbaren Vibrationen aus dem Inneren des Berges aus. Sie macht die unerhörten Schwingungen, die Brüchigkeit des Berges auf humorvolle Weise sicht-, hör- und fühlbar.
Der Theaterapparat lädt mit all seinen Mitteln dazu ein, den Berg als Vorbild zu verstehen und die eigenen Brüche, Geröllhänge, Versteinerungen zu erkunden.

Der Berg ist eben nicht unverrückbar, fest, starr, immer da.

In ihrer Recherche für „Geteilte Echos“ arbeitete Miriam Jakob u.a. mit der Tänzerin Arantxa Martínez und dem Klangkünstler Felix Claßen zunächst vor Ort in den Allgäuer Alpen. In Vorbereitung zu dem Theaterabend setzten sie sich mit dem Berg Hochvogel auseinander. Der 2592 Meter hohe Berg hat einen deutlich sichtbaren Riss in der Gipfelgegend, der aufzeigt, dass er auseinanderzubrechen droht. Um sich dem Wesen des Bergs anzunähern steht das Team auch im beratenden Austausch mit dem Geoforschungszentrum Potsdam.

Die Choreografin, Performerin und Künstlerforscherin Miriam Jakob konzentriert sich in ihren Arbeiten auf die Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Fiktion. In Installationen, Film- und kollaborativen Bühnenarbeiten beschäftigt sie sich spielerisch mit Fragen der Repräsentation, Zugänglichkeit und Kommunikation zwischen den Arten. Ihre choreografische Sprache verwebt autobiografische Anekdoten und affektive Erfahrungen mit gesellschaftspolitischen sowie ökologischen Themen.

Choreografie, Performance Miriam Jakob Sound, Choreografie, 3-D-Animation Felix Claßen Kostüm und Bühnenbild Lilo Ming Kiefer, Licht Annegret Schalke, Technik Andreas Harder, Konzeption Workshops Dr. Susanne Schmitt, Felix Claßen, Miriam Jakob Durchführung Workshops: Dr. Susanne Schmitt Beratung Geomorphologie Dr. Anne Voigtländer (GeoForschungsZentrum Potsdam) Outside Eye Arantxa Martínez, Ana Laura Lozza Dramaturgische Beratung: Maja Zimmermann Programmierung Sukandar Kartadinata, Produktionsleitung ehrliche Arbeit ÖA Nora Gores

PREMIERE                        23. Mai 2024, 19Uhr
WEITERE TERMINE       24.-26. Mai 2024, 19Uhr
ORT                                  Uferstudios/Heizhaus, Uferstr. 23 – 13357 Berlin
ANFAHRT                         U-Bahn Nauener Platz, Pankstr., Osloer Str.
S-Bahn Gesundbrunnen
TICKETPREISE                Eintritt frei, Anmeldung erbeten unter:
INFORMATION               https://www.uferstudios.com/de/home/
                                          https://miriamjakob.com/
                                          instagram @geteilteechos

Eine Produktion von Miriam Jakob gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds, in Koproduktion mit PACT Zollverein.